Die im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf durch beide Kandidaten gemachten Versprechen überschlagen sich förmlich. Gewiss, eine Kampagne, die finanziell alles toppt, was man zuvor in der Wahlhistorie der Vereinigten Staaten beobachten konnte, muss schließlich auch mit der „richtigen“ verbalen Begleitrhetorik einhergehen.

Stets wiederholte Parolen, Slogans und bestimmte Wortspielereien scheinen immanent wichtig zu sein, um sich im allgemeinen Mediengetöse durchzusetzen und sich selbst eine Stimme zu verleihen, um Aufmerksamkeit unter der potenziellen Wählerschaft in einer immer schnelllebigeren Zeit zu erhaschen.

Womit beide Präsidentschaftskandidaten unter den Wählern zu punkten gedenken, ist der abermalige Versuch einer Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft. Behalten wir uns in Erinnerung, dass Barack Obama nach seinem Amtsantritt seinerzeit ein Multimilliarden US-Dollar schweres Konjunkturprogramm aufgelegt hatte.

Meine Frage, die sich damals unter Bezugnahme auf ähnliche und vorherige Versuche in Japan ganz automatisch stellte, lautete: Und was soll geschehen, wenn Straßen neu gebaut, Brücken repariert und Schulen einen neuen Anstrich erhalten haben werden? Richtig, werte Leser, die Wirtschaft schwächt sich danach erneut ab.

Dass dieser Punkt längst erreicht zu sein scheint, zeigen nicht nur wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren, sondern auch die Meldungen aus den Unternehmen selbst. Seit mehreren Quartalen steckt der Konzern- und Unternehmenssektor in den Vereinigten Staaten bereist in einer so genannten Gewinnrezession.     

Doch sei´s drum. Sowohl Donald Trump als auch Hillary Clinton versprechen ihren Wählern die Verabschiedung von neuen Multimilliarden US-Dollar schweren Konjunkturprogrammen. Und wo soll das Geld hauptsächlich hinfließen? Na, erraten Sie es? Richtig, selbstverständlich in die heimische Infrastruktur.

Make America Great Again. So läuft das. Ganz einfach. Nicht wahr? Noch mehr Schulden, um das Wirtschaftswachstum in den nächsten zwei bis drei Jahren um einige Prozentpunkte zu befeuern. Doch entgegen 2008 gibt es heute tatsächlich Analysten, die davor warnen, dass die in die Wirtschaft eingepumpten Gelder einer Verschwendung anheim fallen könnten.

US-Staatsschulden: Mehr als Verdopplung in nur acht Jahren

Siehe da, allzu viel Euphorie herrscht mit Blick auf die im Sekundentakt tickende Debt Clock der USA mancherorts also nicht mehr vor. Hatte es Barack Obama doch tatsächlich geschafft, die amerikanische Staatsschuldenlast in seinen beiden Amtsperioden – und somit in einem Zeitraum von 8 Jahren – von 9 Billionen auf knapp 20 Billionen USD (!) anwachsen zu lassen.

Unter den zahlreichen Skeptikern befindet sich unter anderem auch die in Washington, D.C. ansässige Tax Foundation. Wörtlich heißt es da, dass ein Bau von zusätzlichen Straßen keinen Nutzen erzielen werde, wenn es nicht bald wieder zu einer Produktion von mehr Gütern im Inland kommen wird, um diese auch auszuliefern.

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